Autonome Gruppen
Im Anschluss an die Weiterbildung besteht für alle die Möglichkeit,
sich einer sog. Autonomen Gruppe anzuschließen, einer leiter-
losen Selbsterfahrungsgruppe also, die wie eine Gesprächsselbst-
hilfegruppe arbeitet und entsprechende Entwicklungserfolge mit
sich bringt.
Dieses Gebiet ist für viele Neuland, der Widerstand ist erheblich,
die Bedenken brillieren zunächst in phantasievollem
Intellektualisieren. Nach anfangs langsamem Wachstum
- die erste Autonome Gruppe entstand 1981 - gibt es zurzeit
8 solcher Gesprächsgemeinschaften, so dass etwa ei drittel der
Gesamtteilnehmerzahl von GRAS aus ausgebildeten und
inzwischen meist erfahrenen Gruppenanalytikern besteht.
Dieser Umstand bereichert das Klima von GRAS um eine
Dimension, die über eine reine Weiterbildungsfunktion deutlich
hinausgeht.
Gesamttreffen
Montags um 15:00 Uhr treffen sich die Autonomen Gruppen zu
einem sog. "Gesamttreffen".
Ziel dieses Gesamttreffens, auf dem sich die Teilnehmer aller
Autonomen Gruppen treffen, ist, jeweils ein Selbstporträt
der eigenen Gruppe den anderen Gruppen mitzuteilen, um auf
diese Weise den Erfahrungsschatz jeder anderen Gruppe zu
erweitern. Schlagwortartig gesagt ist das Gesamttreffen
die Autonome Gruppe der Autonomen Gruppen. Es geht natürlich
nicht um die Offenbarung persönlicher Probleme,
sondern um die Darstellung des aktuellen Gruppenverlaufs. Die
Erfahrung zeigt, dass es den Gruppen zunächt schwer fällt, sich
aus ihrem Kleingruppendasein - wenn auch nur für eine Sitzung -
zu lösen, d.h. ungern zum Gesamttreffen aufbrechen, dann aber
überraschenderweise nach dem Erfahrungsaustausch das
Gesamttreffen für eine wertvolle Bereicherung für die
Entwicklung der Autonomen Gruppen halten. Wenn man will,
ist es eine Art wechselseitige Gruppensupervision oder
eine Art Balintgruppe der Autonomen Gruppen, doch wären
diese Begriffe ihres "leiterzentrierten" Gehaltes zu
entkleiden. Der Austausch von Selbstporträts auf dem
Gesamttreffen fordert vor allem die Identitätsbildung der
einzelnen Autonomen Gruppe - gleichsam durch das
Erleben der Individualität einer jeden Gruppe im Vergleich
zu den anderen.
Der Ablauf des Gesamttreffens
Ein Moderator teilt die zur Verfügung stehende Zeit durch die
Anzahl der vertretenen Gruppen. Diese Zeit wird nochmals
halbiert, wobei die erste Hälfte für die Darstellung der Gruppe
(in der Regel durch alle Gruppenmitglieder) gedacht ist, während
die zweite Hälfte der Zeit für eine möglichst gefühlsnahe
Resonanz der anderen Gruppen auf diesen Bericht zur Verfügung
steht.
Somit erlebt jedes Mitglied einer Autonomen Gruppe einmal auf
dem GRAS-Seminar einen Einblick in den Werdegang und
aktuellen Stand aller anderen Autonomen Gruppen.
Gespräch mit Abschlussteilnehmern
Zusätzlich zu diesem Erfahrungsaustausch, der ja dazu
dient, die Entwicklung der Gruppe zu fördern, besteht am
Sonntag während der sonst üblichen Pause zwischen 16.30 und
17:00 Uhr die Gelegenheit für Abschlussteilnehmer, mit
Vertreter*innen der Autonomen Gruppen zu sprechen,
um eine erste Orientierung über diese "leiterlose"
Gruppenarbeit zu gewinnen.
Konkretes Ziel ist, entweder Mitglieder in bestehende Gruppen
aufzunehmen oder bei der Gründung einer neuen Gruppe
behilflich zu sein. Die Trauer und Trennungsarbeit von der
absolvierten Selbsterfahrungsgruppe und Leiter*in
wird dadurch nicht aufgehoben.
Weiterhin stehen Mitglieder oder die Sprecherin der Autonomen
Gruppen, Cornelia Hartmann-Jansen, jederzeit gern für einen
Austausch zur Verfügung.
Geschäftsstelle
Dr. Lars Möhler
Große Wiese 6
38528 Adenbüttel
Sprechzeiten:
Mo: 09:00 - 13:00
Do: 14:45 - 18:45
Sommerpause bis zum 19.08.2022 - bitte kontaktieren SIe mich ab dem 22.08.2022!
FON: +49 5373 9240222
FAX: +49 5373 9240266
Die nächsten Seminare:
GRAS 91/V 29.09.-04.10.2022
GRAS 92/VI 23.03.-28.03.2023
GRAS 93/I 28.09.-03.10.2023
GRAS 94/II 14.03.-19.03.2024
GRAS 95/III 03.10.-08.10.2024
GRAS 96/IV 03.04.-08.04.2025
GRAS 97/V 02.10.-07.10.2025
Seminarort
Gustav-Stresemann-Institut
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